Future Learning: Arbeiten und Lernen wachsen zusammen
Die industrielle Revolution hat uns die „Fließbandtheorie“ der Bildung beschert. Lernen findet danach an besonderen Orten zu lange bereits vorab minutengenau geplanten Zeiten, meist im Frontalunterricht mit vorgegebenen Curricula, für alle gleich, statt. Es ist leicht, sich über dieses Modell lustig zu machen. Die meisten Experten sind der Ansicht, dass es trotz aller vergangenen Leistungen heute bankrott ist.
Harari 2018, S. 350 ff.
Im Future Learning werden formelles und informelles Lernen in einem ganzheitlichen Konzept zusammengeführt.

Future Learning weist gegenüber tradierten Bildungskonzepten folgende grundlegenden Merkmale auf:
- Future Learning wird durch Werte- und Kompetenzziele bestimmt.
- Die Planung personalisierter Lernprozesse erfolgt selbstorganisiert durch die Mitarbeitenden.
- Die Lernprozesse werden durch die Herausforderungen in der Praxis und in Praxisprojekten bestimmt, die kollaborativ bearbeitet werden.
- Die Ermöglichung des Lernens in der Praxis durch die Führungskräfte (Mentoring) sowie die Begleitung selbstorganisierter Lernprozesse durch Lernpartner (Co-Coaching) und Lernbegleitende (Coaches) flankieren die Lernprozesse.
- Wissen und Qualifizierung sind nicht mehr das Ziel, sondern notwendige Voraussetzung für die Werte- und Kompetenzentwicklung und werden bei Bedarf – „on-demand“ – aufgebaut.
- Neben kuratierten Informationen und formellem Wissen werden Erfahrungen anderer Mitarbeitender im Rahmen des werte- und kompetenzorientierten Wissensmanagements genutzt (vgl. Scholz/Sauter 2015).
- Grundlagenwissen und Basis-Qualifikationen werden in formellen E-Learning-und Blended-Learning-Arrangements selbstgesteuert mit Hilfe von Lernprogrammen oder in Workshops aufgebaut.
Digitale Lerntechnologien ermöglichen Lernen unabhängig von Ort und Zeit