2.1. Die Arbeitswelt verändert sich
Die Veränderungen in der zukünftigen Arbeitswelt werden vor allem durch zwei wesentliche Faktoren bestimmt (vgl. Eberhardt 2021, S. 74 ff.; Randstadt 20244, Scheer 2018):
- Wertewandel: 2030 werden Mitarbeiter, die zwischen 1981 und 1995 (Generation Y) und zwischen 1996 und 2009 (Generation Z) geboren wurden, 80 % der erwerbstätigen Bevölkerung ausmachen. Zudem steht die Generation Alpha, die ab 2010 geboren ist, vor der Tür. Beruflicher Erfolg und Karriere verlieren deshalb an Bedeutung, die Selbstausbeutung der früheren Generationen wird von ihnen skeptisch gesehen. Der Sinn in der Arbeit, aber auch Werte wie Empathie, Achtsamkeit, Respekt oder Zusammenarbeit werden wichtiger.
- Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz: Viele Aufgaben können automatisiert werden, grundlegend neue Geschäftsmodelle entstehen. New Work wird zunehmend realisiert. Es kommt aber auch zu einem Abbau der Grenzen zwischen beruflichen und privaten Belangen (Work-Life-Blending), was im Widerspruch zu den veränderten Werten steht.
Die Arbeit wird agiler, vernetzter, digitaler und flexibler sein. Es handelt sich um einen erneuten grundlegenden Wandel der Produktionsweise und den Beginn neuer Aushandlungsprozesse zwischen Individuen, Sozialpartnern und dem Staat.
Entsprechend verändern sich die betrieblichen Lernkonzeptionen fundamental. Curricula, die für alle gleich sind, werden durch individuelle Werte- und Kompetenzziele ersetzt und fremdgesteuerte Lehrarrangements durch selbstorganisierte, personalisierte Lernprozesse am Arbeitsplatz. Die bisherigen Lehrer, Trainer und Dozenten werden Lernbegleitende, die Personalentwicklung wandelt sich zum Werte- und Kompetenzmanagement.
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