Implementierungsprozess
Nach wie vor dominieren Seminare das Corporate Learning, obwohl deren Lerneffizienz unter 10% liegt. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Bildungsmaßnahmen durch extern vorgegebene Curricula, z. B. des DIHK oder der Handwerkskammern, vorgegeben sind. Deshalb wird das formelle Lernen die betrieblichen Bildungssysteme noch lange prägen. Gleichzeitig treibt die digitale Transformation das Lernen im Prozess der Arbeit immer mehr voran.
Die Orientierung der Mitarbeitendenentwicklung an Werte- und Kompetenzziele hat zur Folge, dass die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt rücken und die Rollen aller Beteiligten sich grundlegend verändern. Dabei ist es insbesondere notwendig, das Corporate Learning aus seiner »Schönwetterecke« zu bringen. Werte- und Kompetenzmanager müssen bereits bei der strategischen Planung als Partner miteinbezogen werden, damit sie die notwendige Werte- und Kompetenzentwicklung zur Umsetzung der strategischen Maßnahmen rechtzeitig initiieren und ermöglichen können.

Die Einführung des Future Learning erfordert deshalb einen Veränderungsprozess, da sich die Rollen aller Beteiligten und die Lernkultur grundlegend verändern werden. Hierfür haben wir einen Implementierungsprozess entwickelt, der diese Veränderung innerhalb eines Jahres ermöglicht. Diesen Prozess haben wir dabei bewusst so gestaltet, dass er weitgehend durch die eigene Personalentwicklung initiiert und gesteuert werden kann.

Dieser Implementierungsprozess ist nach dem Prinzip gestaltet, möglichst rasch die Werte und Kompetenzen der Schlüsselpersonen, der Werte- und Kompetenzmanager*innen als Bildungsplaner*innen, Lernarchitekt*innen und Lernbegleitende sowie der Führungskräfte als Entwicklungspartner*innen bzw. Mentor*innen ihrer Mitarbeitenden aufzubauen. Diese Entwicklungsprozesse erfolgen dabei im sogenannten „Doppel-Decker“, in dem die Personalentwickler*innen die neuen Lernkonzeptionen selbst als Lernende erleben und gleichzeitig ihre Konzeption als Lernbegleitende entwickeln. Damit entstehen bereits aus den Lernprozessen heraus umsetzbare Anwendungen für das Corporate Learning.
- Die Basismodule – 3. werden durch externe Expert*innen in Abstimmung mit der Personalentwicklung geplant und moderiert.
- Die Umsetzungsmodule 4. – 5. liegen bereits in der Verantwortung der eigenen Skillsmanger*innen aus der Personalentwicklung, das in Modul 3 seine eigenen Werte und Kompetenzen aufgebaut hat.
- Die Umsetzungsmodule 6 und 7 liegen in die Verantwortung der Führungskräfte. Diese werden dabei durch das Werte- und Kompetenzmanagement-Team gecoacht.
In einer Übergangsphase von der Lernkultur der fremdgesteuerten Lehrkonzepte zu selbstorganisierten Werte- und Kompetenzentwicklungsmaßnahmen bietet das Werte-und Kompetenzmanagement-Team anstatt klassischer Seminare nach und nach Social Blended Learning Maßnahmen am, um die Selbstlernkompetenz in der Breite des Unternehmens aufzubauen.