4.1.3. Singularitätsdidaktik
„Die heutige Einheitsbildung ist nicht die richtige Antwort auf die Vielfalt der Lernenden; dazu sind die Bedürfnisse des Einzelnen zu verschieden.“
Dräger, Müller-Eiselt 2015, S. 37
Die Spätmoderne fördert den Individualismus in Form einer Gesellschaft der Singularitäten immer stärker (vgl. Reckwitz 2020). Der Pädagoge Rolf Arnold prognostiziert entsprechend, dass sich die Ermöglichungsdidaktik zu einer Singularitätsdidaktik weiterentwickeln wird (vgl. Arnold 2017, S. 108 ff.)
Singularitätsdidaktik ist eine erweiterte Form der Ermöglichungsdidaktik mit dem Ziel, personalisierte Lernprozesse unter Nutzung der Möglichkeiten digitalisierter Lernorganisation zu ermöglichen.
Damit soll erreicht werden, dass der Unterschiedlichkeit der Lernenden durch die Art der Bildungsorganisation und die Vielfalt der möglichen Lernwege wirksam Rechnung getragen wird. Sie ist damit eine Ermöglichungsdidaktik plus, die die didaktischen Modelle der Vergangenheit gewissermaßen auf den Kopf stellt. (ebenda S. 110).
Entscheidend ist zukünftig, dass sich das Lernarrangement dem Lernenden anpasst.
Dieser Paradigmenwechsel schlägt sich in der Konzeption der Learning Experience Platform nieder, die konsequent aus dem Blickwinkel der Lernenden gestaltet wird, aber auch in den Rollen aller Beteiligten der Lernprozesse.